15.10.2008

Armut gibts alle Tage, nicht nur heute

Auf meiner Arbeit als Busfahrer sehe ich täglich Armut in jeder Form.Ob als Obdachloser, Drogenabhängiger oder alte und alleinstehende Leute. Und jeder versucht auf eine andere Weise seine Armut zu verbergen.Da ist zum Beispiel das ältere Ehepaar welches Essensreste aus dem Abfallkübeln nimmt. Oder die gepflegte Frau welche in öffentlichen Toiletten übernachtet. Ich kenne sogar einen älteren Obdachlosen der sich tagsüber in der Kantonsbibliothek aufhält damit er nicht draussen sein muss.
Es gibt auch Leute denen man die Armut überhaupt nicht ansieht, so perfekt vestecken sie alles.Viele gehen aus Scham oder Stolz nicht aufs Sozialamt und müssen mit wenig Geld durch den Monat kommen.
Vor ein paar Jahren habe ich einer alten Frau die Essensreste aus dem Abfall nahm zu Essen angeboten.Entsetzt sah sie mich an und lief davon ohne etwas anzunehemn.
In Wikipedia steht folgendes über Armut:

[1] ein Fehlen von materiellen Mitteln, ein Mangel an Chancen, ein Leben zu führen, das einem gewissen Minimalstandard entspricht
[2] das Fehlen von Fähigkeiten, Fertigkeiten, geistige Armut
[3] veraltend, auch n: die Gesamtheit armer Menschen

Weiss ich eigentlich was Armut ist? Manchmal ertappe ich mich wie ich beginne abschätzig über Randständige zu denken, dies ist leider das Resultat der täglichen Routine und der Beeinflussung durch das Umfeld.Doch dies soll keine Entschuldigung sein. Armut ist leider alltäglich und überall sichtbar wenn man sie nur sehen will. Dies stumpft ab.Deshalb werden in den Medien auch immer mehr und brutalere Bilder über Armut in der dritten Welt gezeigt um die Leute zum Spenden zu bewegen.
Wenn man sieht wieviele Milliarden jezt gerade auf der ganzen Welt in die Banken gepumpt werden um dieses brüchige Sysem zu stützen ist es gerade lachhaft welche Beträge zur Bekämpfung der Armut eingesetzt werden.
Aber eben ich kann ja gut reden mit meinem fetten Bauch.Ich gebs ja zu, auch ich tuhe zu wenig. Ich könnte mehr machen.

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