05.10.2014

Ein Sonntag im Herbst

Wieder einmal ein Nachtdienst an einem Sonntag und ich bin eigentlich ganz froh darum Abends arbeiten zu können.Denn heute findet der 81. Murten Gedenklauf statt.Und da hats jede Menge Trubel und Umleitungen wo man ganz schön den Kopf beieinander haben muss um nicht falsch zu fahren. Wir haben auch jede Menge Besucher in der Stadt die mit den verschiedensten Fragen vorbeikommen. Natürlich die meisten Auf Deutsch was für mich als Sensler aber kein Problem ist. Meine welschen Kollegen haben da jeweils mehr Mühe. Ich liebe es, wenn sich erwachsene Menschen mit grossen Augen vor mich hinstellen und mir ein lautes überdeutliches,"SPRECHEN SIE AUCH DEUTSCH" entgegen schmettern. Auf mein "Natürlich rede i düütsch" reagieren die meisten etwas verdattert. Am späten Nachmittag sieht man überall noch vom Lauf aufgekratzte Leute mit ihren Medaillen um den Hals die Stadt erkunden. Derweil werden die letzten Spuren dieser Massenveranstaltung getilgt und der Normalzustand der Stadt wird wieder hergestellt. Zum Schluss werden an der letzten Steigung, der Alpenstrasse noch die letzten Schweisstropfen und andere Hinterlassenschaften der erschöpften Läufer von der Strasse gewischt. Und schon erinnert nichts mehr an die viele morgentlichen Kämpfe um Zeit und Medaille.

18.08.2014

Chaoszeit

Die Meldungen überschlagen sich im Minutentakt. Krieg, Bombardierungen, Vertreibungen, Ermordungen, Folter wohin man schaut, liest und hört.Es ist praktisch nicht mehr möglich den Blick abzuwenden von all diesem Elend und Grauen das uns umgibt. Am schlimmsten ist aber das Gefühl machtlos zu sein,nur wie ein kleines Rädchen in diesem riesigen Getriebe zu drehen und dennoch nichts bewegen zu können. Wie gelähmt sitze ich vor den Medien aller Art und versuche krampfhaft irgenwie den Durchblick zu erhalten.Ich lese mich kreuz und quer durch hunderte Expertenberichte in der Hoffnung dass einer von ihnen die ultimative Wahrheit verkündet.Doch diese ultimative Wahrheit gibt es wohl nicht. Jeder muss für sich selber eine Antwort auf diese Herausforderung der heutigen Welt finden.Ich für meinen Teil habe die Antwort auf all das Chaos dieser Welt noch nicht gefunden und ich weiss nicht ob ich es je werde.Ich kann nur versuchen den Frieden welcher die Welt so dringend bräuchte,mit anderen Menschen die mich umgeben zu leben. Doch auch hier zeigt sich, dass ich auch nicht immer besser bin als alle Kriegstreiber dieser Welt. Doch ich kann versuchen in vielen kleinen täglichen Dingen die Welt besser zu machen. Ein Versuch ist es wert.

26.06.2014

Die Nachricht im Vorbeigehen

Letzthin beim Vorbeigehen an einer Haustüre habe ich diesen Zettel an der Klingel gesehen und musste gleich mal ein Bild machen. Es erinnert mich stark an die Zeit vor den Mobiltelefonen. Damals haben die Menschen viel mehr so miteinander kommuniziert und alles klappte eigentlich genauso gut wie heute. Heutzutage ist das alles ersetzt durch SMS und WhatsApp.
Ich frage mich aber ob hier wirklich jemand eine Stunde wartete bis der Hausherr öffnete. Dies werde ich wohl nie erfahren.

28.05.2014

Zurück von der Auszeit

Die Arbeiten in meinem privaten Umfeld neigen sich langsam gegen Ende zu und ich finde langsam wieder vermehrt Zeit mich etwas mit dem Netz und dem Drumherum zu beschäftigen. Wie schnell man doch so den Anschluss verliert wenn man sich ein bisschen ausklinkt, sofort ist man weg vom Fenster. Aber das Ganze hat doch auch seine guten Seiten. Ich konnte mich etwas zurücknehmen und vieles von der Ferne aus betrachten. Und jetzt tauche ich langsam wieder ein in diesen riesigen digitalen Datenberg und versuche darin die digitalen Stecknadeln zu finden.
Trotz Überwachung, Auspionierung und sonstiger Gefahren im Internet bin ich noch immer ein Anhänger der digitalen Welt und glaube dass hier ein grosses Potential liegt und noch einige Überraschungen auf uns warten. Im Moment ist es die DIY Bewegung welche durch das Netz einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Menschen auf der ganzen Welt haben erkannt dass man über das Internet etwas zusammen entwickeln, verbessern und teilen kann. Auf solche Projekte möchte ich in der nächsten Zeit vermehrt mein Augenmerk richten und versuchen sie hier auf meinem Blog zu thematisieren.

22.01.2014

Mein digitales Ich

Bedingt durch die ganzen Enthüllungs und Überwachungsskandale im 2013 habe ich auch ich begonnen vermehrt über mein digitales Ich nachzudenken. Ich komme ja eigentlich aus der analogen Zeit und habe bis jetzt auch den grössten Teil in dieser verbracht. Ich hatte das Glück so langsam in die digitale Welt hinein zu rutschen. In meinem Leben haben heute sowohl das Digitale, als auch das Analoge seinen Platz. Ich möchte keines von beiden vermissen. Gerne schaue ich einen spannenden Film im Web oder höre einen Podcast, anderseits lese ich aber auch gerne ein gutes Buch auf Papier oder greife zu meiner analogen Fotokamera.
Die digitale Revolution ist in unserem Alltag angekommen. Es wird noch viel auf uns zukommen. In den nächsten Jahren werden wir noch gewaltige Entwicklungen erleben. Denken wir nur an das Internet der Dinge. Das Zeitalter des digitalen Ichs beginnt erst gerade.

16.01.2014

Weiterschlafen?

Das neue Jahr ist bereits nicht mehr so neu und viele Themen haben wir sozusagen vom letzten Jahr geerbt. Da wäre diese ganze Geschichte, die von Edward Snowden ans Licht gebracht wurde. Die ganzen Überwachungsprogramme Prism und Tempora mit denen die Briten und Amerikaner das ganze Internet einfach mal so abspeichern. Und da gibts ja noch viele mehr,( Google,Facebook usw) die unsere Daten absaugen, aus welchen Gründen auch immer. Aber eigentlich wussten es ja alle schon lange, man wollte es einfach nicht wahrhaben. Es gab genug Leute die schon lange vor diesem Desaster gewarnt haben. Und jetzt müssen wir eine Antwort finden auf dies alles. Wie gehen wir damit um? Machen wir einfach so weiter als wäre nichts geschehen, oder ziehen wir uns von allem zurück, werfen unsere Computer weg, reissen die Kabel aus der Wand und holen die alten Schreibmaschinen wieder hervor und beginnen wieder Faxe zu schicken.

Ich denke dies kann und wird keine Lösung sein. Man kann das Rad der Zeit nicht einfach zurück drehen und hoffen das dann alles besser wird.

Diese ganze Thematik hat mich lange sehr beschäftigt und musste mich der Frage stellen wie ich nun mit dem Ganzen umgehen will. Ich denke die beste Art mit dieser Überwachung umzugehen ist bewusst mit zu schwimmen und wach zu bleiben, sich zu informieren und kritisch seine Stimme zu erheben. Eine Lösung wäre auch nicht immer den leichtesten Weg zu gehen und freie Software zu benutzen. Dies ist heute keine Hexerei mehr und kann eigentlich von fast jedem mit etwas Hilfe selbst bewerkstelligt werden. Auch das bewusste einsetzen von Verschlüsselungssoftware kann einem das Gefühl von Privatsphäre wieder etwas zurück geben. Wenn es auch diesbezüglich keine absolute Sicherheit gibt. Und natürlich muss man sich Gedanken mache wie viel man von sich in der digitalen Welt preisgeben will.

Somit habe ich wohl für dieses Jahr mein Schwerpunktthema gefunden für diesen Blog und meine anderen digitalen Wohnsitze.
Aber natürlich sollen auch andere Themen zum Zug kommen, ihr wisst ja, ich interessiere mich für fast alles und noch viel mehr.

Auf bald!

04.01.2014

Und wieder ein Anfang

Wieder mal stehe ich am Anfang eines neuen Jahres. Alles scheint irgendwie noch neu und unschuldig. Auch die Vorsätze fürs neue Jahr glitzern noch geheimnisvoll hinter dem leichten Vorhang meines Bewusstseins obwohl ich mir doch vorgenommen hatte mir keine fürs neue Jahr zu machen. Aber manche Instanzen meines Ich`s scheinen da anders zu empfinden und wollen unbedingt einen Fahrplan für die kommenden zwölf Monate haben.
Was die Unschuld des neuen Jahres betrifft, die ging bereits in den ersten Sekunden bereits wieder verloren und es sieht nicht aus als ob noch irgend etwas daran zu ändern wäre. Bereits sind wieder die ersten Schreckensmeldungen mit ihren Horrorbildern zur Stelle um uns brutal die schreckliche Realität des neuen Jahres um die Ohren zu hauen. Die Schonfrist der betörenden Festtage ist abgelaufen. Bereits werden wir wieder dahin bearbeitet die Geschäfte zu stürmen und zu konsumieren.
 Selten wurde es mir so bewusst wie in diesem neuen Jahr dass ich es endlich aufgeben sollte an dieses neue unschuldige Jahr zu glauben wo wirklich alles anders ist und sich alle Sorgen und Nöte ab Mitternacht verflüchtigen. Alles vom letzten Jahr ist noch da, wir haben nur ein paar Tage weg geschaut. Es ist nicht so dass ich nicht an positive Veränderungen und Neuanfänge glauben würde, die kann es immer und überall geben. Dazu braucht es keinen ersten Januar und keinen Mitternachtssekt.
Ich glaube ein Neubeginn kann zu jeder Sekunde des Lebens beginnen, man muss sich nur dazu entscheiden. Wieso wählen wir nicht einfach selbst wann wir Neujahr machen wollen! Diese Freiheit haben wir alle, die kann uns niemand nehmen.
Ein gutes Neues Jahr, wann immer ihr es auch feiert!